Himmelfahrt

Es gibt christl. Feste, welche bei uns beliebt und leicht zugänglich sind, wie Weihnachten. Mit Pfingsten z.B. ist schon schwieriger. Mag sein, dass der Vatertag auch deshalb Christi Himmelfahrt den Rang abgelaufen hat?

Das Kind in der Krippe ist eben für viele zugänglicher, als die Sache mit dem heiligen Geist... Oder die Osterbotschaft von Jesu Tod u. Auferstehung verständlicher, als seine Himmelfahrt.

Jesus von Nazareth hat in den Jahren, als er mit seinen Jüngern unterwegs war, kein Geheimnis daraus gemacht, dass die gemeinsame Zeit incl. Verkündigung, Seelsorge, Befreiungen u. Heilungen zeitlich begrenzt ist. Diese Wahrheit war jedoch für die bodenständigen Männer aus dem Norden Israels nicht leicht zu verdauen: Kein Wunder; denn der Glaube an den Christus, den 600 Jahre zuvor angekündigten Retter, war doch so einfach; in “livehaftiger” (Udo Lindenberg) Form.

Während wir uns heute als Einzelne u. als Kirche manchmal abmühen, um zu erkennen, was Gottes Weg ist, mussten diese 12 Männer nur Jesus hinterherlaufen... Einfach Gott in Menschengestalt sehen, hören, berühren zu können – das war schon toll.

Aber das Projekt “Gott wird Mensch, um uns zu zeigen, wie er ist und uns zu erlösen” hatte von Anfang an eine Art geistlichen Schönheitsfleck: Während Christus bei einem Essen in Jericho einen echten Gauner und Materialisten heilte, konnte er nicht zeitgleich anderswo Gutes tun! Insofern waren Gottes Aktionen räumlich begrenzt. Gottes Wunsch u. Wille ist es aber, möglichst Vielen nahezukommen und mit uns einen persönlichen Kontakt zu haben. Deshalb Jesu Aussage: “Der Tausch ich gehe u. der heilige Geist kommt, ist gut so !”. Und seit Pfingsten ist es nun möglich, dass wir alle Gott in uns einladen können.

Mit schönen Konsequenzen. So bekommen wir einen Tröster und Ratgeber. Und wir haben im Gebet einen “heißen Draht” zu Gott Vater & Sohn. Natürlich bleibt festzuhalten, dass Jesu Abschied von diesem Planeten ins Reich der Himmel seltsam, ja science–fiction–mäßig passiert...

Aber egal. Denn ich durfte begeistert erleben, wie Menschen, Arme wie Reiche, in Nord–/Süd–Amerika, Afrika, Asien alle Kontakt zu Gott + ein neues Leben mit und durch ihn haben.

Da hat sich der Tausch “die 2. Person der Dreieinigkeit geht an Himmelfahrt u. die 3. kommt an Pfingsten” echt gelohnt!

Ich wünsche Ihnen einen sehr schönen Vatertag.

Aber auch ein gesegnetes Himmelfahrtsfest!

Herzlichst, Thomas Bach

(G.–Prediger; Region MGN & SHL)