Nachthimmel
Am vergangene Wochenende haben viele in den Himmel geschaut. In den Nächten konnte man ein besonderes Schauspiel erleben. Einfach nur nach oben geschaut und wenn es um einem herum richtig dunkel und klar war, flogen sie am Himmel entlang. Ein kurzes Aufleuchten, eine kleine Spur im Dunkel zwischen den Sternen. Sternschnuppen über Sternschnuppen. In den unendlichen Weiten ein kleines Himmelsleuchten, erhascht nur für mich selbst. Hineingetaucht in eine Welt weit weg und gleichzeitig ganz nah. Geheimnisvoll und unergründlich.
Mit den Sternschnuppen fliegt dann auch oft ein Stück eigener Sehnsucht mit durchs All. Ruhe, Gelassenheit, Vollkommenheit, Klein- und Großsein zugleich. Mein Dasein im unendlichen Ganzen des Alls. Mittendrin im Geordneten der Kräfte, wo doch die Welt und das Leben mir hier und heute um die Ohren zu fliegen scheint. Aber beim Schauen in den Perseidensturm bin ich Teil von etwas Großem, Klarem, Reinem.
Seit fast 2000 Jahren gibt es Berichte über dieses Himmelsleuchten. Klar, es lässt sich alles erklären: dass es die hinterlassene Staubspur vom Kometen 109P/Swift Tuttle ist, dass die Erde auf ihrer Bahn diese Staubwolke jedes Jahr um den 12. August herum kreuzt. Und dann kann man noch erklären, dass nicht die Staubkörnchen verglühen, sondern die Luftmoleküle leuchten ... Aber trotzdem schaue ich jedes Jahr im Sommer in den Himmel. Ich will etwas erhaschen vom Großen und Ganzen und mich mitnehmen lassen in die Weite. Ich will mich fallen lassen und geborgen fühlen, mit dem Rücken im Gras liegen, den Blick in den Himmel und einfach nur denken: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet ...“ Und nichts weiter. Nur Dasein, mittendri