Nur für heute
Papst Johannes XXIII. war unter vielerlei Gesichtspunkten ungewöhnlich.
Er unterschied sich in seiner Statur deutlich von seinen Amtsvorgängern.
Aus groß und schlank wurde klein und gut gebaut.
In seinem geistlichen Testament sieht er sich lebenslang eher als Bauernsohn, der den Menschen beim Wachsen und Reifen helfen will.
Was vielleicht für seine Güte und Bescheidenheit, die ihm nachgesagt wird, ausschlaggebend war. Als Katholische Kirche verdanken wir ihm vor allem den Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils, welches Kirche gravierend veränderte. Auch wenn wir heute noch mit der Umsetzung ringen.
Im Blick auf das Jahresende und den Silvestertag fallen mir vor allem seine 10 Gebote der Gelassenheit ein. So mancher überlegt sich vielleicht heute schon Vorsätze für das neue Jahr. Dinge mehr bzw. besser tun oder lassen.
Johannes XXXIII. rät trotz allem Veränderungswillen in Gelassenheit ganz im Heute zu leben. Zum Beispiel:
„Nur für heute werde ich mich bemühen, einfach den Tag zu erleben, ohne alle Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.“
Oder
„Nur für heute werde ich mich den Umständen anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.“
Nur für heute: die konkrete Gegenwart jetzt zählt.
Das für mich schönste Gebot der Gelassenheit findet sich ganz am Ende.
„Nur für heute werde ich fest daran glauben, selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.
Nimm dir nicht zu viel vor.
Es genügt die friedliche, ruhige Suche nach dem Guten an jedem Tag zu jeder Stunde, und ohne Übertreibung und mit Geduld.“
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für das neue Jahr Gelassenheit, Gesundheit und Gottes reichen Segen.
Was auch immer kommen mag: EINER geht mit.
Gott selbst.
Ihr Dechant Stephan Burmeister