Vertrauen genügt
In den Städten finden wir hin und wieder kleine und große Grafiti. Nicht nur „Nazis raus“ kann man da lesen. " Ich liebe dich" " Andreas liebt Mausi" Wer verliebt ist, kann es oftmals nicht für sich behalten.
Gott konnte seine Liebe auch nicht für sich behalten. Er hat sie dokumentiert und sichtbar gemacht in Jesus von Nazareth. Das Kreuz – eine Art Grafiti Gottes. Im Hebräerbrief heißt es: „Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten. In dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn. Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens.“ Der Theologe Peter Trummer sagt: „Jesus hat nicht durch sein Kreuzesleiden gegenüber Gott offene Schulden getilgt. Stattdessen hat er sein Glaubenszeugnis für einen bedingungslosen gütigen Gott mit dem Kreuz besiegelt. Dass soll uns genügen, zu wissen, zu glauben, Gott liebt uns, diese unsere Welt.“
Warum er sie so und nicht anders erschaffen hat, warum es das Leid und den Tod gibt, wir bekommen von ihm keine Antwort.
Wer aber an Gott glauben kann, dass er die Liebe ist, der soll ihm auch vertrauen. Und das genügt. Jesus selbst hat es uns vorgelebt und sich in die Hände seines und unseres Vaters gegeben. Das könnte die Botschaft vom Karfreitag sein: Vertraue deinem Schöpfer. Er ist doch die Liebe.
Wolfgang Teichert, Pfarrer im Ruhestand