27.12.2022
Brot statt Böller

Unter dem Motto „Brot statt Böller“ ruft Brot für die Welt seit über 40 Jahren traditionell zum Jahreswechsel zu Spenden auf. Das erste Mal seit zwei Jahren gibt es an Silvester kein bundesweites Böllerverbot mehr. „Die letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass auch weniger Glanz am Nachthimmel ausreicht, um sich gegenseitig ein frohes und gesundes neues Jahr zu wünschen“,  sagt Dagmar Pruin, Präsidentin des evangelischen Hilfswerkes Brot für die Welt.

„Spenden für unsere weltweite Projektarbeit zaubern ein anhaltendes Glitzern in die Augen derer, die unsere Unterstützung dringend benötigen. Das strahlt viel länger und nachhaltiger als ein durch Feuerwerk erleuchteter Nachthimmel“, sagt Pruin. Sie erinnert in diesem Zusammenhang an die Anzahl der weltweit hungernden Menschen. „Seit sechs Jahren steigt der chronische Hunger, im vergangenen Jahr hungerten etwa 828 Millionen Menschen auf der Welt. Auch die Zahl der Menschen, deren Ernährung nicht gesichert ist, steigt seit 2014 jedes Jahr und hat sich auf mittlerweile 2,3 Milliarden Menschen erhöht“, sagt die Präsidentin des evangelischen Hilfswerkes und erinnert anlässlich der Aktion daran, dass ein Drittel der Weltbevölkerung nicht genügend zu Essen hat. „Mit einem monatlichen Beitrag von 10 Euro kann Brot für die Welt beispielsweise einer Bauernfamilie in Burkina Faso 120 kg traditionelles Hirse-Saatgut zur Verfügung stellen. Diese Hirse kommt mit weniger Wasser und ohne Dünger und Pestizide aus. Mit den höheren Erträgen kann eine Familie wieder satt werden, trotz anhaltender Dürreperioden“, erklärt Pruin.

Dass es auch mit weniger Knall und Lichterregen geht, zeigen die vergangenen beiden Jahre, in denen der Verkauf von Feuerwerk und Böllern drastisch gesunken ist: von 122 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 20 Millionen Euro im Jahr 2020 und 21 Millionen Euro in 2021. Auch wenn eine knappe Mehrheit der Deutschen nach wie vor laut einer Umfrage des Statistischen Bundesamtes findet, dass Silvesterknaller zum Jahreswechsel dazugehören, gerät Feuerwerk unter anderem wegen der Feinstaubbelastung zunehmend in die Kritik.