Blick in den Himmel
„Die erhabene Höhe, das klare Firmament und der wunderbare Himmel sind herrlich anzusehen. Wenn die Sonne aufgeht, verkündet sie den Tag; sie ist ein Wunderwerk des Höchsten.“
Diese Worte, inspiriert vom Blick in den Himmel und in die Natur, stammen aus dem Sirachbuch, das auch die Vorlage geliefert hat für den kirchenmusikalischen Gassenhauer „Nun danket alle Gott“.
Wenn ich in diesen Tagen morgens das Haus verlasse, dann kommen mir ab und an Gedanken wie: „Wenn es jetzt schon so warm ist, wie heiß soll es dann erst am Nachmittag werden?“, oder ich wünsche mir mal wieder einen ordentlichen Regenschauer herbei.
Aber in der Regel denke ich beim morgendlichen Blick in Richtung Himmel nicht: „Der Himmel ist heute ja mal wieder echt erhaben“, oder: „Wow, was für ein klares Firmament!“
„Die Sonne ist ein Wunderwerk des Höchsten.“ Auch diese Formulierung würde mir so nicht einfallen, aber es gibt für mich durchaus Augenblicke, in denen die Natur besonders erscheint und fast magisch wirkt: Wenn Licht durch Bäume schimmert, wenn ein leichter Windhauch geht und Blätter im Geäst zu tanzen beginnen und alles raschelt; wenn Kleine Füchse und andere Schmetterlingsarten sich in Massen im Baum vorm Haus versammeln und auf- und absteigen; wenn der Himmel beim Untergang der Sonne sich in den buntesten Farben verfärbt . . .
In solchen Momenten kann ich die Worte aus dem Sirachbuch doch ein wenig nachempfinden.
Vielleicht geht es Ihnen beim Verlassen des Hauses oder beim Blick aus dem Fenster ähnlich und Sie erleben manchmal solche Momente des Staunens über die Natur.
Im Sirachbuch löst dieser Blick nach draußen auf die erhabene Höhe, auf das klare Firmament, auf den gewaltigen Himmel, auf die Sonne und auf die Natur ein Staunen über den Schöpfer aus. Dieses Staunen über alle diese Dinge gipfelt dann im lautstarken Lob Gottes, was folgendermaßen zu Gehör gebracht wird:
„Wenn wir auch viel sagen, so reicht es doch nicht aus; mit einem Wort: Er ist alles in allem. Wenn wir auch alles hoch rühmen – was ist das schon? Denn er selbst ist größer als alle seine Werke.“