Dankeschön!
Für mich als Pfarrer ist in diesem Jahr so einiges ungewohnt. Nachdem bereits Ostern aufgrund staatlicher Auflagen ohne Gemeindemitglieder gefeiert werden musste, steht nun das Fronleichnamsfest aufgrund der Abstandsregel ohne sonst übliche Prozessionen in Wolfmannshausen oder Schmalkalden an. Eigentlich zum Verzweifeln, denn es gehört zum Wesen des Fronleichnamsfestes, mit dem eucharistischen Brot hinaus in die Welt zu gehen. Es ist ein Bild dafür, dass Kirche als Gemeinschaft der an Christus Glaubenden nicht sich selbst gehört. Mit der Kirchentür ist nicht Schluss.
Dennoch brauchen wir den Kopf nicht in den Sand zu stecken.
„Deinem Heiland, deinem Lehrer, deinem Hirten und Ernährer, Zion, stimm ein Loblied an!“,
so hätten wir vor der Verkündigung des Evangeliums im Gottesdienst gesungen. Darin leuchtet für mich ein weiteres Geheimnis des Fronleichnamsfestes auf, die Dankbarkeit.
DANKE Gott, dem Herrn meines Lebens,
der sich im eucharistischen Brot immer wieder selbst schenkt.
Der sich mir zerbrechlich anvertraut,
und dem ich mein Leben anvertrauen darf.
DANKE allen Verantwortlichen in der Stadt, im Landkreis
und darüber hinaus,
die sich in diesen Tagen der Pandemie darum sorgen,
dass sie sich nicht weiter ausbreitet.
DANKE allen Ärzten, Pflegekräften, Verkäuferinnen,
eigentlich allen, die „anderen“ Alltag ermöglichen.
Für mich als Christ ist jeder systemrelevant!
DANKE meinen Geschwistern in den christlichen Kirchen dieser Stadt,
mit denen ich seit diesem Jahr ökumenische Ostererinnerungen
verbinde, die unerwartet waren und voller Intensität.
Zugegeben, das waren jetzt viele Zeilen in der Ich – Perspektive.
Von daher danke für Ihre Geduld.
Aber es schien mir in diesen Tagen einfach vermessen zu sein,
Ihnen vorzuschreiben, wofür Sie dankbar sein sollen.
Schließen möchte ich daher mit einer Einladung.
Und, wofür sind Sie dankbar? Vielleicht lassen Sie es mich ja wissen.
Ihr Pfarrer Stephan Burmeister