Viel ist die Rede davon, derzeit. Wir alle sollen uns auf diese alten Werte besinnen, wir alle, und besonders die Politiker, die, die wir jetzt gewählt haben. Dies Werte scheinen verloren gegangen, verdunstet gewissermaßen, wie das Christentum überhaupt.
In der Tat: Kürzlich wird ein Politiker gefragt: „Was sind nun die Werte des christlichen Abendlandes?“
„Leistungswille“ kommt sehr spontan aus seinem Munde.
Ich stocke. Leistungswille? Wirklich? Nun ja, mit unserem Wohlstand hat das wohl was zu tun. „Leistungswille“ - ist der wirklich das Fundament des christlichen Abendlandes? Ist Leistung wirklich das, was unsere Gesellschaft im Innersten zusammen hält? Doch wohl eher nicht. Was aber dann?
Die Geschichte vom barmherzigen Samariter fällt mir dazu ein. Einer war unter die Räuber gefallen. Der hatte nichts geleistet in diesem Moment. Der lag einfach nur am Boden, kam von sich aus nicht wieder auf die Beine. Einer, ein Samariter (nebenbei: das war auch noch einer, von dem man dies nicht erwarten konnte) kommt und kümmert sich. Uneigennützig und ohne Hintergedanken hilft er sofort.
Nächstenliebe nennt man das wohl. Oder auch Solidarität. Das ist es, was unsere Gesellschaft zusammen hält. Sehr schnell kann unser ganzer Wohlstand in Scherben liegen. Und dann? Als es denen an der Ahr die Häuser weggespült hat, war es genau diese Solidarität, diese Nächstenliebe, die Hoffnung gegeben hat und gibt. Wir lassen uns impfen, nicht nur weil wir selbst gesund bleiben möchten, nein, weil auch die um uns herum gesund bleiben sollen. So einfach ist das. Zugegeben, es ist das Einfache, das manchmal schwer zu machen ist. Oft aber auch nicht. Da ist es ganz einfach nur die Überwindung des inneren Schweinehundes.