Jesus spricht: Ihr seid das Salz der Erde!
Im Defa-Märchenfilm wird eine Prinzessin mit einem Salzsack auf den Schultern von der Burg gejagt. Wie das? Ein König hatte von seinen geliebten Töchtern ein Zeichen ihrer Gegenliebe verlangt. Die älteste brachte Zucker: „Ich liebe dich wie diesen Zucker.“ Die mittlere brachte Honig: „Ich liebe dich wie diesen Honig.“ Die jüngste brachte Salz: “Ich liebe dich wie dieses Salz.” Das hatte der Vater nicht erwartet - und dann noch von seiner Lieblingstochter! Erzürnt ließ er sie vom Hof jagen. In einem anderen Schloss kam die Prinzessin unerkannt als Küchenmagd unter. Durch ihre Anmut und Freundlichkeit gewann sie bald allgemeine Zuneigung und nicht zuletzt die Liebe des Königssohnes. Die Hochzeit war schnell beschlossene Sache, viele Herrscher, darunter auch der unwissende Brautvater wurden eingeladen ... Das Hochzeitsmahl war köstlich, allein der Vater mußte angewidert ausspeien. Verwirrt kostete er bei den Tischnachbarn - vorzüglich! Erneut ein Zornesausbruch: Man wolle ihn wohl zum Narren halten! Inmitten der Aufregung erhob sich die Braut: „Ich selbst habe diese Speise mit Zucker und Honig statt mit Salz gewürzt.“ Sie erzählte ihre Geschichte. Tief beschämt bat der König um Verzeihung, und es wurde nun ein fröhliches Fest gefeiert ...
Ihr seid das Salz der Erde, sagt Jesus. Anders gesagt: Ihr seid viel wert! Als Christen sind wir seine Botschafter: Salz der Erde - was für eine Verantwortung, aber auch Wertschätzung! Dieser Wert ist nicht allen bewusst, oft auch uns selbst nicht. Vielleicht hat die kluge Königstochter ihren Vater etwas überfordert - wer kann schon immer derart um die Ecke denken! Aber es ist ein Märchen, es und will uns etwas lehren: Der wahre Wert der Dinge liegt nicht unbedingt in ihrem süßen Geschmack. Oder in ihrem strahlenden Glanz oder ihrem profitablen Kurs, ihrer medialen Beliebtheit oder politischen Geschmeidigkeit.
Salz der Erde! Das ist eine Aussage. Und eine Zusage. Damals etwa an Petrus. Alles, was er ist, ist er durch Jesus. Wenn er bei Jesus bleibt, ist er Salz der Erde. Als Apostel, als Märtyrer zuletzt, geht er in die Welt. Oft genug ist Petrus allerdings auch fern; dann ist er schales Salz, das nichts taugt. Er leugnet sogar, Jesus zu kennen (was täten wir in Lebensgefahr)? Doch immer, wenn Petrus zum Herrn zurückkommt, wenn er „an ihm dran“ bleibt, ist er Salz der Erde. Also: Bleiben wir Jesus dran! An seiner Botschaft mit der Bergpredigt, dem Vaterunser und den Gleichnissen! Dann sind wir Boten, dann sind wir wirksam, auch wenn die Welt es nicht immer merkt, auch wenn es uns selbst nicht unbedingt so erscheinen mag. Ihr seid das Salz der Erde. Denn wie das Salz die Speise, so könnt ihr die Welt durchdringen - mit Barmherzigkeit, Klarheit und Hoffnung.
Eine gesegnete Zeit wünscht Ihnen Sebastian Wohlfarth