Oster-Wahnsinn

Es war Ende März. Ich saß bei herrlichem Sonnenschein auf der Strandpromenade in Ahlbeck auf Usedom und genoss einen Cappuccino. Da fiel mein Blick auf ein Plakat mit der Aufschrift „Oster-Wahnsinn“. Das musste ich mir genauer ansehen. Ich las also noch mal: „Oster-Wahnsinn – 07.04.2012 (Karsamstag) – Usedom-Arena – Discomusik …

Genau, da war er wieder, dieser gedankenlose Umgang mit dem Karsamstag, mit dem Tag, der uns daran erinnert, dass Jesus im Grab lag. Natürlich, viele wissen das einfach nicht, und machen aus einem Trauertag kurzerhand einen vorgezogenen Ostertag. Damit müssen wir als Christen in einer zunehmend säkularen Gesellschaft leben.

Und eigentlich berührte mich an diesem Plakat auch etwas anderes.
Es war das Wort „Oster-Wahnsinn“. Auch, wenn hier etwas anderes gemeint war, ist Ostern nicht ein Wahnsinn?

Das, was damals in Jerusalem geschah, übersteigt unser Denken und Verstehen. Es hebelt unsere menschlichen Erfahrungen einfach aus. Unmögliches wurde möglich: Ein Mensch kehrt zurück ins Leben.

Wie kann das gehen? Fragen über Fragen. Aber so ist Gott. Es ist einfach Wahnsinn mit ihm: Menschen werden durch ihn aus ihrer Erstarrung gelöst und mit Lebendigkeit beschenkt; Menschen, in schmerzlichen und bedrückenden Situationen, bekommen neuen Mut, sehen neue Ziele; Steine rollen vom Herzen; Befreiung wird zuteil…

Welch ein Wahnsinn. Immer wieder erzählen mir Menschen von solchen Auferstehungs-Erfahrungen mit Gott. Sie sagen, so etwas kann nur von ihm kommen. Ich selbst habe es erlebt und kann nur sagen: Was für ein wunderbarer Gott!

Diese österliche Zeit möchte uns ganz besonders an diesen lebensbejahenden Gott erinnern, dessen Wege wir nicht immer verstehen, der uns aber – wie ein guter Hirte – ins Leben führt, am Ende ins ewige Leben.
Welch ein Oster – (Wahn) Sinn!

Eine gesegnete Osterzeit wünscht Ihnen Cornelia Weißleder (ehemals Hädicke)