Tritt ein!
Gehen Sie auch gern mal in eine Kirche? Je größer die Kirchen, desto prächtiger die Portale. Man ist gespannt, was sich im Inneren eröffnen wird. Mir kommt beim Betreten von großen Kirchen oft ein Rock-Song in den Sinn, den ich als Jugendliche gern gehört habe:
„Tritt ein in den Dom, durch das herrliche Portal. …Tritt ein in deinen staubigen Schuhn. …Tritt ein in den Dom, kleiner Mensch tritt ein! Hier umfängt dich die Stille, jede Pupille wird weiter. Riesig wird jede Pupille. Und erstrahlt in den Farben der Fenster….“
Die Dresdner Gruppe electra hat den Song 1972 mit dem Text von Kurt Demmler aufgenommen. Die älteren Leser haben vielleicht die rockigen Orgel- und Synthesizer-Klänge noch im Ohr.
Tritt ein in den Dom! Tritt ein in die große Kirche, und erlebe eine andere Welt. Draußen Getümmel, drinnen eine feierliche Ruhe. Nicht nur bei großen Kirchen ist das so; auch die kleinen Dorfkirchen eröffnen im Inneren eine andere Welt.
Morgen feiern wir unsere Eichaer Dorfkirche, die „Antoniuskirche“, mit einem Festgottesdienst. Dreihundert Jahre ist es her, dass der sehr alte Chorraum, über dem der dicke Kirchturm thront, ein neues Kirchenschiff erhalten hat. Vier Jahre lang wurde daran gearbeitet und 1722 dann der Bau fertiggestellt. Viele Menschen werden mitgebaut haben, viele Menschen werden Geld und Arbeit geopfert haben, dass ihre Kirche größer und schöner wurde.
Ja, schön ist sie. Im Kirchenschiff dominieren die Farben blau und weiß. Die Kanzel mit ihren reichen Verzierungen und der weißgoldenen Farbgestaltung bringt Glanz in die dörfliche Kirche. In den Chorraum dringt durch ein Buntglasfenster warmes Licht herein. Der auferstandene Christus ist zu sehen und sein tröstendes Wort zu lesen: „Siehe ich bin bei euch alle Tage …“.
Die Antoniuskirche prägt die Dorfansicht in Eicha, die Turmuhr schlägt den Stundenschlag und das Tagzeitengeläut lässt morgens, mittags und abends innehalten im Tun.
Im Laufe der Zeiten ist vieles an der Kirche baufällig geworden. Manches haben wir schon erreicht, aber die Fassaden und das Portal bräuchten dringend eine gründliche Renovierung. Hoffentlich finden sich auch heutzutage immer wieder Menschen, die ihre Kirche erhalten wollen. Hoffentlich finden sich immer wieder Menschen, die Kirchen besuchen, eintreten und sich in heilige Stille oder frohe Gottesdienste hineinnehmen lassen. Wie gut, dass wir diese Räume haben. Lassen Sie sich einladen: Tritt ein in den Dom, oder in die Dorfkirche, und entdecke den göttlichen Raum!