Zeit für Urlaub?
Beim Schreiben dieser Zeilen liegt mein Sommerurlaub noch vor mir. Aus der angedachten Irlandreise wird leider nichts. Ein Flug in Quarantäne wäre die Folge. Vielleicht waren Sie vor dem Sommer in einer ähnlichen Situation. Was ist möglich? Wie geht Urlaub in diesem Jahr anders?
Persönlich habe ich mich in diesem Jahr dazu entschieden, Besuche bei einzelnen Freunden zu machen, denen ich länger nicht begegnen konnte.
Und je näher mein Urlaub rückt, umso mehr wird er für mich zu einem eigentlichen Highlight. Bereits im Lockdown im März wurde mir deutlich, wie sehr doch die persönlichen Begegnungen fehlten. Es braucht die Begegnung von Mensch zu Mensch, denn wir sind im Normalfall Gemeinschaftswesen. Familie und Freunde machen unser Leben wertvoll.
Damit sind wir im Nachdenken bereits mitten im Evangelium, welches am Festtag „Mariä Aufnahme in den Himmel“ in den Gottesdiensten verlesen wird. Maria macht sich auf den Weg zu ihrer Verwandten. In der Begegnung mit Elisabet „hüpft das Kind in ihrem Leib.“ [Vgl. Lukas 1, 41] und Elisabet preist im Magnifikat die Mutter des Herrn, die mit ihrem Ja zur Heilsträgerin wird.
Die zwischenmenschliche Begegnung wird zur Begegnung mit dem Gotteskind.
Zu Begegnungen möchte ich auch Sie einladen.
Gerade in diesen heißen Tagen stehen unsere Kirchen offen. Im Gebet und Entzünden einer Kerze kann man sich dort selbst und Gott nahe sein.
Eine kurze Unterbrechung des Alltags, gleichsam Urlaub, um Kraft zu tanken.
In den Gottesdiensten treffen wir uns als Gemeinschaft der Glaubenden. Selbst unter den jetzigen Pandemiebedingungen, in denen noch nicht alles wieder so ist wie früher, ist es letztlich Gott, der uns zum Gottesdienst einlädt. So wie Maria bin auch ich eingeladen und soll mich aufmachen.
Zur Gemeinschaft untereinander als „Glaubensfamilie“ und damit hinein in die Gemeinschaft mit Gott.
Dazu braucht es Treue, Kraft, Mut und Zuversicht.
Es grüßt Sie herzlich.
Ihr Pfarrer Stephan Burmeister