Bereitet den Weg des Herrn!
Dieses Wort Johannes des Täufers ist eine Einladung an alle, die wollen, dass Jesus Christus und sein Anliegen Raum gewinnt. Was heißt das aber? Wie geht das, den Weg des Herrn bereiten?
Am 6. Dezember ist das Fest des Hl. Nikolaus, eines Bischofs aus Myra in Kleinasien. Er lebte im 4. Jahrhundert. Zahlreiche Legenden sind uns über sein Leben überliefert. So ermöglichte er durch eine großzügige Geldzuwendung - würden wir heute sagen -, dass jungen Frauen die nötige Mitgift für eine Hochzeit erhielten. Als seine Stadt von einer großen Hungersnot heimgesucht wurde, fuhren Schiffe mit Getreide nach Rom vorbei. Geschickt verhandelte er mit den Seeleuten, Getreidesäcke auszuladen, die eigentlich für den Kaiser bestimmt waren. Durch diese oder ähnliche Taten ist Nikolaus als ein Mann tätiger Nächstenliebe bis auf den heutigen Tag in Erinnerung geblieben. Wenn heute der Weihnachtsmann die Großen und Kleinen beschenkt, wissen die wenigsten, dass da eigentlich der Hl. Nikolaus dahintersteckt. In Santa Claus im angelsächsischen Raum erkennt man ihn da eher wieder. Der Geist des Hl. Nikolaus und sein Anliegen, dem Herrn die Wege durch Nächstenliebe zu bereiten, ist auch heute aktuell. Ich denke an die großen Hilfswerke Brot für die Welt oder Adveniat; ich denke an die Flüchtlingshilfen, an die Weihnachtspäckchenaktion, aber auch an die Arbeit der Menschen im Gesundheitswesen und an die kleine und große Nachbarschaftshilfe wie jetzt in der Pandemie. Jeder kann eigentlich ein Nikolaus werden mit oder ohne Heiligenschein. Geht ganz einfach.
Wolfgang Teichert, Pfarrer i.R.