Türöffner sein

„Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!“ So heißt es in der Bibel in Psalm 24. In Anlehnung an dieses Psalmwort dichtete Georg Weissel 1623 das gern gesungene Adventslied „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ (Evangelisches Gesangbuch, Nr. 1). Was braucht es dafür, wenn wir der Aufforderung des Psalmwortes in den Tagen des Advents wirklich folgen wollen?

Türen öffnen wir mit einem kleinen und unscheinbaren Gegenstand: der Türklinke. Täglich gebrauchen wir Türklinken viele Male, um Räume zu öffnen. Normalerweise beachten wir sie nicht groß. Aber wir würden es gewiss schnell merken, wenn sie fehlen. Was wäre eine Tür ohne Klinke schon?

Jesus nimmt für sich das Bild der Tür in Anspruch. Er sagt im Johannes-Evangelium, Kapitel 10: „Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich eintritt, wird er gerettet werden. Er wird ein- und ausgehen und gute Weide finden.“ Klar ist, einer Tür fehlt etwas ohne Klinke. Christen gehören zu Jesus, wie Klinken zu jeder Tür und jedem Tor. Darum behaupte ich kühn: Jesus wäre ohne Menschen, die sich zu ihm halten, auch nicht das, was er sein will. Denn Jesus will uns in seinen Dienst nehmen, damit wir einander die Tür zum Glauben und Gottes Reich öffnen. Das traut uns Jesus zu!

Ob wir als Christen diesem Anspruch gerecht werden? Ich möchte einladen: Seien wir Türöffner, Christen wie Nichtchristen. Lassen Sie uns in dieser Adventszeit Räume öffnen, für uns selbst und für andere. Dazu schenke Gott uns Mut, Kraft und Fantasie.

Kirchenmusiker Sebastian Schmuck, Zella-Mehlis