Wahlentscheidung
Verehrte Leserinnen und Leser,
eine Empfehlung, welche Partei sie am kommenden Sonntag wählen sollten, kann ich Ihnen natürlich nicht geben. Das ist hier nicht der richtige Ort dafür. Ich hätte da wohl eine Idee. Nein, ich schweige.
Nicht schweigen möchte ich, indem ich rate, überhaupt zu wählen. Ich empfinde es als ein Privileg. Dies hat uns unter der DDR-Diktatur gefehlt. Da hat man seine Stimme abgegeben. Konnte aber nicht frei wählen. Wer sein Missfallen gegenüber der Politik des Staates ausdrücken wollte, konnte das nur durch das Fernbleiben von der Wahlurne. Das geht natürlich heutzutage auch und keiner braucht deshalb persönlichen Konsequenzen von Seiten des Staates rechnen wie zu DDR Zeiten.
Die Parteienlandschaft in Deutschland ist inzwischen so vielfältig, dass gewiss jeder sich mit seinen Vorstellungen, wie es in Thüringen weitergehen soll, in irgendeiner von ihnen wieder und vertreten findet. Wenn ich die Präambel des Grundgesetzes ernst nehme, dass alle Gewalt vom Volk ausgeht, kann ich doch mit meiner Stimme die Richtung der Politik mit beeinflussen. Nörgeln über die Situation ändert nichts. Mit meinem Wahlzettel hoffe ich, ein wenig Einfluss nehmen zu können gemäß einem Sprichwort: Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.
Ein gesegnetes Wochenende und eine verantwortungsvolle Wahlentscheidung wünscht Wolfgang Teichert, Pfarrer im Ruhestand aus Meiningen